Freitag, 11. Mai 2007

GOG und MAGOG


Sie sind wild und brutal. Sie sind Bedrohung und Gefahr. So sehen wir sie aus unserer Perspektive. Aber wie hättest du dich gefühlt, wenn du einer von ihnen wärest?

Jeden Morgen stehen sie mit neuer Hoffnung auf. Hoffnung auf Freiheit. Sie müssen die Mauer abbauen. Sie wissen auch, dass sie es eines Tages schaffen würden. Nur gelingt es ihnen noch nie seit langen langen Jahren. Vorfahren sind gestorben, ohne die Hoffnung aufzugeben. Generationen haben sich die Hoffnung hinterlassen. Aber niemand weiss, wann es gelungen wird.

Sie arbeiten den ganzen Tag an der Mauer. Manchmal sehen sie ein Loch in der Mauer. Sie gucken durchs Loch in die Aussenwelt. Sie sehen die grünen Felder auf der anderen Seite der Mauer. Sie sehen die schönen Frauen tänzeln und in Brunnen waschen. Sie sehen die fliessenden Flüsse und die hohen Schlösse. Nur können sie sehen. nichts mehr, das Loch ist nur fürs Gucken geeignet. Sie wollen weiter abbauen, aber der Sonnenuntergang hindert es. Ok,, morgen machen wir es weiter, und morgen kommen wir bestimmt in die Aussenwelt, so denken sie. Aber am nächsten Morgen finden sie das Loch nicht. Die Mauer ist wieder solid. Die Arbeit muss vom Anfang an geleistet. Enttäuscht, aber immerhin die Hoffnung soll nicht aufgegeben werden. Sonst hat es keinen Sinn, an sich zu glauben. Denn ihre Existenz ist nur durch Abbau der Mauer zu beweisen. Die Aussenwelt gehört ihnen, aber dafür müssen sie Jahrtausende arbeiten, bis der Moment kommt, wo sie es ganz schaffen.

UND WIR? sind wir überhaupt anders als GOG und MAGOG?

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